Es war Freitagabend. Er hatte sich gewünscht, dass ich mein rückenfreies Abendkleid trage, wenn ich ihn begrüße und so kleidete ich mich in dem schwarzen, kurzen und rückenfreien Abendkleid, zog mir feine, teure, halterlose Nylontrümpfe an und machte mich hübsch. Ich fand mich wirklich schön, als ich den letzten Lidstrich vor dem Spiegel zog und ich war etwas abgehetzt. Wir waren für 19:45 Uhr verabredet und er schrieb mir kurz nach 19:30 Uhr, dass er gerade am Mannheimer Hauptbahnhof, von dem ich nur wenige hundert Meter entfernt wohne, angekommen sei.
Ich schlüpfte in ein paar süße Ballerinas, denn auf dem Parkettboden konnte ich nicht die High-Heels tragen, die eigentlich zum Kleid gehörten und rief ihn an, um ihm die Tür zu öffnen und um ihn mit dem Fahrtstuhl zu mir hoch in meine Wohnung zu holen. Alles war perfekt… ich, die Wohnung, sein Lächeln, mein Lächeln für ihn, als ich ihm die Wohnungstüre öffnete…
Ich umarmte ihn innig, er war mir wohlbekannt, so groß, so gravitätisch und knuddelig zu gleich und ich fühlte mich leicht und fein, so wie sich eine Frau in den Armen eines Mannes fühlt und die Tür fiel knallend zu, doch sie störte uns nicht. Stolz präsentierte ich ihm das Kleid, dass er sich so sehr gewünscht hatte und zeigte auf meine Ballerinas und erklärte ihm in englischer Sprache, dass ich die High-Heels auf dem teuren Parkett lieber nicht tragen sollte. Er war ein US-Amerikaner und ein ausgezeichneter technicher Denker, der die Welt sehen und vieles erleben möchte. Wir lernten uns im August 2019 kennen.
Damals lebte ich noch in einem Zimmer im zweiten Obergeschoss eines Laufhauses und meine Terminkundschaft musste ein wahrliches Abenteuer erleben und den Rotlichtsperrbezirk durchschreiten, um zu mir zu kommen und ich musste mich jeden Tag aufs Neue gegen die Anbahnungsversuche der Laufkundschaft wehren, die ich nicht haben wollte. Ich arbeitete gerade einmal 2 Monate, als wir uns das erste Mal zu einem 3 Stunden langen Termin in diesem Zimmer trafen und wir sahen uns seither immer wieder.
Manche meiner Gäste besuchen mich bereits seit einem Jahr und seither immer wieder und wir sind mehr als nur ein Kunde, der eine Sexualdienstleisterin besucht. Sie alle und mich, uns verbindet eine Geschichte, so wie sie nur das Leben schreiben kann. Sie haben erlebt, wie ich mich im Rotlichtbezirk, der Lupinenstraße in Mannheim, behauptete, sie erlebten wie ich lernte, wie ich strebte, wie ich alles für sie und meine Träume gab und auch wenn es keine Liebe ist, so ist es doch die Leidenschaft, die uns verbindet.
Es ist ein warmes Gefühl, wenn ich jemanden sehe, den ich schon so lange kenne. Er ist ein solcher Mann, ein Mann auf dessen Haut ich jedes Muttermal als seines erkenne, dessen Atem ich ihm zuordnen und selbst sein Schnaufen im Schlaf, als das Seine lieben kann.
Er hatte sich entschieden mit mir 60 Stunden, also 2,5 Tage, umgeben zu wollen und ich freute mich sehr auf diesen Termin. Es ist eine besondere Leidenschaft von mir solche besonders langen Termine mit besonderen Herren zu verbringen und ich habe viel Erfahrung in diesem Metier gesammelt. Meine Persönlichkeit ist devot, formbar, liebevoll, hilfsbereit und natürlich und ich schauspielere nicht. Es ist nicht so, dass ich mich darauf vorbereitete jemandem 60 Stunden lang ein Theater vorzuspielen, sondern ich freute mich jemandem ein Stück meiner Liebes- und Lebensenergie zu geben, mich ihm zu geben, so wie ich bin und ihm ein Stück meiner jugendlichen Lebenszeit zu geben.
Das schönste an diesen Terminen, die über ganze Nächte und Tage andauern, ist, dass es eine sehr reine Form der Liebesdienstleistung ist und dass ich mich als Mensch bei ihm ebenso angenommen, wertgeschätzt und geliebt fühle, wie er sich bei mir. Es ist, als würden wir für diese Zeit ein besonderes Paar sein. Er ist der Führer und geleitet mich und ich bin eine geliebte Dienerin und sorge für ihn, ich dusche mit ihm, seife ihn ein, trockne ihn ab, bereite den Tisch zum Essen, bereite das Bett für den Sex und den Schlaf, bin sein Kuscheltier in seinen Armen, wenn er die Augen zur Nachtruhe schließt, bin das Gefäß seiner Lust, der Mund den er leidenschaftlich küsst und die Haut, die er streichelt, fasst und für sich nimmt und seine Augen sind die ersten, die ich erblicke wenn ich neben ihm durch deine Berührungen erwache.
Es war eine Premiere für mich. Ich verbrachte schon 8, 10, 12, 24 und auch 48 Stunden mit einem Mann, der mich buchte, doch 60 Stunden waren etwas Neues für mich und es war schön für mich, dass er es war mit dem ich diese Premiere erleben dürfte.
Er nahm mich auf den Arm, mich in meinem schönen Abendkleid und trug mich ins Spielzimmer und legte mich vor sich auf dem großen Bett ab und es folgten keinerlei Worte mehr, wir taten einfach. Es mag Menschen geben, die sich nun frage mögen, weshalb ich mich so schick machte nur um in der schönen Robe im Bett zu landen, doch ich finde es in keiner Weise übertrieben oder fehl am Platz, denn es soll seine Zeit sein, es sollen seine Wünsche, seine Träume und seine Phantasien sein, die diese Zeit kennzeichnen und ich lag gerne in diesem Kleid vor ihm auf dem Bett und ich sah gerne in seine glücklichen Augen, als er sich zu mir auf das Bett begab und wir uns innig küssten. Spielerisch entkleideten wir uns und er lernte meine Haut an diesem Tage kennen und dann bat er mich um eine Dusche, da er viele Stunden Fahrt hinter sich hatte. Er war nur für die Zeit mit mir von München angereist und saß lange im Zug. Ich begleitete ihn unter die Dusche und streichelte seinen Körper vom Nacken bis zu den Füßen mit Seife ein, massierte seinen Nacken und seinen Rücken unter dem fließenden warmen Wasser, dass auf unsere nackten Körper hinab prasselte, ging auf die Knie und seifte seine weichsten und härtesten Stellen ein und blickte so weit empor zu ihm und fühlte mich wohl in meiner Position. Es war so eine wundervolle Bestätigung, dieses entspannte sich wiederholende Seufzen, als ich ihm den Rücken mit dem Schaum massierte. Es ist wohl tief in meiner Persönlichkeit verankert, ein tiefes Bedürfnis sich sorgen, kümmern und hingeben zu wollen und alles schön für jemanden anderen zu machen. Nachdem ich ihn und mich abgetrocknet hatte und wir unsere Münder mit Mundspülung erfrischt hatten kehrten wir zurück ins Bett und wir verbrachten einige Stunden dort bis uns die Uhrzeit ins Auge fiel und wir uns entschlossen zu Abend zu essen. Wir bestellten uns indisches Essen und ich zündete Kerzen an, um ein romantisches Ambiente zu schaffen. In einem legeren XXL-T-Shirt und ansonsten nackt saß ich neben ihm, wie er ebenso leger gekleidet war, an meinem Esstisch und wir unterhielten uns. Unsere Gespräche, der Sex, die Zweisamkeit und der Genuss erfüllten unsere Zeit...
Zugegebenermaßen hatte ich Englisch nach der 11. Klasse abgewählt, weil es mit einer 3 mein schlechtestes Fach im 11. Klassezeugnis war und ich meinen Schnitt damit verbessern wollte, doch wir verstanden uns gut, denn er sprach auch ganz gut Deutsch und so mischten wir diese beiden Sprachen, so wie wir es gerade brauchten.
Er hatte einen langen Tag hinter sich, hatte am Mittag noch eine lange Wanderung im Wald zu Bingen unternommen und wollte schlafen gehen. Ich kuschelte mich in seine Arme und war ebenfalls sehr müde gewesen. In mir gab es keine Angst, keine Furcht, keine Vorsicht, wie sie wohl ein anderes Mädchen in meiner Situation hätte. Ich fühlte mich einfach wohl in seinen Armen, fühlte mich wohl dabei, wie wir Haut an Haut zusammen schliefen und mir macht seine Größe und seine Kraft keine Angst, sie beruhigt mich, weil ich weiß, dass er gut zu mir sein würde. Mir war ganz klar in Gedanken, dass wir über 60 Stunden lang eine Einheit sein würden.
Am nächsten Morgen weckten mich seine Finger und ich war etwas chaotisch durchwühlt vom Schlaf. Ich muss mich erst einige Male gewunden und gedreht haben bis ich bemerkte, dass er an mir spielte, schon viel wacher, als ich es war. Wir duschten gemeinsam zum Morgen, so wie wir es auch am Sonntag und am Montag wieder gemeinsam tun würden und wir verbrachten, so wie auch am Sonntag und am Montag danach, die Morgenstunden gemeinsam im Bett und frühstückten nicht, sondern gingen gleich zum Mittagessen über.
Er kümmerte sich sehr gut um mich, er war ein Traum von einem Mann in unserer gemeinsamen Zeit.
Jedes Mal, wenn wir zusammen nach draußen gingen durfte er sich aussuchen, was ich tragen sollte. Am Samstag war es ein kurzes Kleidchen mit einem weißen engen Oberkörper aus Spitze und einem schweifenden rosa Rock und beides war durch ein Rosa Band mit Schleife voneinander abgesteckt. Dazu trug ich weiße Ballerinas und keine Strümpfe und keine Unterwäsche. Am Sonntag wählte er ein schwarzes Outfit, einen ledernen, weit ausgestellten und mädchenhaften Rock, der meine Taille betonte und darunter ein schwarzes und enganliegendes Top mit dünnen Trägern und feine Nylonstrümpfe. Der Rock war zu kurz, also musste ich einen Slip darunter tragen und als ich ihn am Montag zum Hauptbahnhof brachte trug ich ein schwarzes, kurzes Spitzenkleid und darunter wieder feine Nylons und die selben schwarzen Lackballerinas, wie ich sie schon am Samstag trug und ebenso dasselbe schwarze geschwungene und verspielte Choker.
Wir sahen uns das Schlossmuseum in Mannheim an, wir sahen die Stadt und wir genossen unser Leben in vollen Zügen. Wir liefen oft Hand in Hand und ich scheute mich nicht ihn dort draußen zu küssen und mich an ihn zu schmiegen. Die Leute hielten uns bestimmt für ein Liebespaar und nicht selten sah man uns länger an, doch ich war gerne an seiner Seite gewesen und warum sollte ich das nicht auch nach außen zeigen, wenn es ihm doch gefällt? Welcher ungebundene Mann zeigt sich nicht gerne mit junger und schöner Begleitung und präsentiert stolz, wie gut er es gerade hat?
Es waren besondere Tage, die wir beide erlebten und es waren besondere Nächte und ich bin froh mich an diese Tage erinnern zu dürfen. Welchen Preis kann ich als Frau so etwas beimessen? Was ist es wert mich für solche Dauern sein Eigen nennen zu dürfen? Was kostet mein Herz?
Denn es ist eben nicht so, wie ich bereits schrieb, dass ich Tage lang schauspielern kann, es ist nicht so, dass ich eine reine sexuelle Dienstleistung verkauft habe, sondern ich schlafe in seinen Armen ein, ich muss vertrauen, (für-)sorgen, bereiten, begleiten und irgendwo ein Stück weit auch lieben, auch wenn es eine besondere Form von Liebe ist, nicht die Form von Liebe, wie man sie beispielweise in einer Ehe zueinander hat, sondern es ist eine allgemeinere und doch eigenartigere Form der Liebe, denn sie ist mit Dankbarkeit, mit Wertschätzung, dem Lauf der Zeit und meiner Berufung verbunden. Es war wahrlich das, was man wohl als „käufliche Liebe“ bezeichnen würde und eben das ist es, was ich an meiner Arbeit am meisten mag, wenn ich voll und ganz für jemanden da sein darf und dies in vollkommenster Form.
Am Sonntagmittag, als wir gemeinsam beim Mittagsessen in einem mexikanischen Restaurant saßen sagte ich zu ihm, dass er nicht Montagmorgen pünktlich um 7:45 Uhr gehen müsse, dass er gerne bis in den Vormittag hinein bleiben könne und dass wir das Ganze schön ausklingen lassen sollten. Es war mir wichtig ihm diese Stunden wirklich zu schenken, und zwar von Herzen zu schenken, denn ich wollte, dass er weiß, wie schön ich unsere gemeinsame Zeit doch fand. Ich wollte, dass er weiß, dass er mehr als nur als Gast, sondern dass er als Mensch und als Mann bei mir willkommen ist.
Ich habe nichts das wertvoller ist, als meine Zeit und ich kann nichts anderes schenken, dass wertvoller ist, als eben diese Zeit in meiner Gesellschaft.
Ich begleitete ihn noch zum Hauptbahnhof bis zum Gleis und ging bis zur Tür des Zuges. Wir warteten bis der ICE abfuhr und wir winkten einander solange es ging, solange, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Es vergingen 65 Stunden und es endete wie es begann mit einer Umarmung und einem Kuss und plötzlich verbrachte man Zeit miteinander, und war sich nicht fremd.
Es ist doch immer wieder faszinierend, wie wir Menschen Zeit miteinander teilen.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei ihm ür diese gemeinsame besondere Zeit :-)
Es schrieb euer persönliches Freudenmädchen Leonie